SENIOREN-UNION UNTERWEGS

16.08.2018

Die Heilige Stiege - dem Himmel so nah

Die Swisttaler Senioren-Union besuchte ein barockes Kleinod im Rheinland. Die Kreuzbergkirche  mit der Heiligen Stiege. „Manches liegt so nah, und ist doch vielen unbekannt.“ meinte Wilfried Mühlhausen, der die Gruppe aus Swisttal zum Kreuzberg in Bonn führte.

Die 21 Teilnehmer vertrauten sich der sachkundigen Führung von Frau Christel Schlegel an, die ersichtlich den Kreuzberg als einen Ort der christlichen Begegnung und Wallfahrtsziel ins Herz geschlossen hat. Sie berichtet von der Entstehungszeit der Kreuzbergkirche um 1627 und den Anbau der Heilige Stiege 1751 durch Kurfürst Clemens August, der das Innere der Kirche barockisieren ließ und Balthasar Neumann als Baumeister verpflichtete. Der Hochaltar ist durch die Hl. Helena mit dem Kreuz geschmückt und zieht alle Blicke auf sich. Wenn der Blick weiter schweift, entdeckt man im Deckengewölbe eine Uhr, die unverrückbar auf 15.00 Uhr, der Todesstunde Jesu, steht. Eine andere Scheinuhr zeigte die Stunde seiner Verurteilung.

Die heilige Stiege, die der Scala Santa in Rom nachempfunden ist, kann man durch das geöffnete Portal hinauf betrachten. Ins Innere der Stiege gelangt man nur mit der Führerin, die die Heilige Stiege als den Weg der Gläubigen zur  Auferstehung beschreibt. Nur wer die Stiege betend auf den Knien hinauf  bis zur letzten Stufe vor dem Kreuz gelangt, erschaut von dort im Deckengemälde des Oratoriums die Auferstehung Christi. Das wird als eine gelungene Theologie empfunden.
Aufmerksame Betrachter finden an vielen Stellen der Kirche und Hl. Stiege die bayrische blau-weiße Raute. Das verwundert nur den, der nicht weiß, dass die Kurfürsten Kölns aus dem Hause der  Wittelsbacher stammen.

Auch das Heilige Grab bekamen die Senioren aus Swisttal in der Gruft unter der Heiligen Stiege zu sehen. Heute wirkt das Grab mit den rustikalen Wächtern davor allzu kitschig, trifft aber den Geschmack der Entstehungszeit um 1751.
Was den Senioren und anderen Besuchern verborgen bleibt, das ist die Gruft, in der 21 Mönche vom Servitenorden ihre letzte Ruhe gefunden haben.  Die Mönche haben  den Kreuzberg als Wallfahrtsort  von 1637 bis 1802 betreut. Ihre Todesruhe wurde mit der Säkularisierung gestört und war lange Zeit touristische Attraktion, weil ihre Körper sehr gut mumifiziert waren. Aber dieser Spuk ist seit der letzten Renovierung 1990 vorbei. Seitdem ist die Gruft verschlossen.

Wolfgang Heller
(Pressesprecher der Senioren-Union Swisttal)