Ilka Freifrau von Boeselager führte nach der Begrüßung unsere Gruppe in das alte historische Backhaus, dass sehr aufwendig und zielgerichtet in einen modernen Pavillon für Tagungen und Feste nach der Flut 2021 gestaltet wurde. Ihr Gatte, Antonius Freiherr von Boeselager, stellte die Geschichte der Burg seit dem 13. Jahrhundert und die Vorbesitzer bis heute vor.

Eingehend auf den heutigen Zustand der Burganlage erläuterte er die baulichen Ge- und Umgestaltungen insbesondere ab dem 2. Weltkrieg. Trotz Bombenteppich über Heimerzheim am 3. März 1945 blieb die Burg unversehrt. Als am 20. Mai 1956 sein Großvater Albert verstarb, war die Burganlage wieder in einem schlechten baulichen Zustand. So musste auf dem Burgvorhof der Westflügel wegen Einsturzgefahr zunächst abgerissen werden, und auch das Dach des Ostflügels drohte Mitte der 1990-er Jahre einzustürzen.

Da er bereits seit 1977 als Eigentümer in Verantwortung für die Burg stand, reifte ihm die Idee, den Ostflügel zu einem Festsaal umzubauen und die Burg Schritt für Schritt zu einem Event- und Hotelbetrieb zu entwickeln. Diese Entscheidung bedeutete jedoch, sich von der rein privaten Nutzung der Burg zu lösen. Denn er erkannte: das große Anwesen der Burg konnte auf Dauer nur erhalten werden, wenn eine wirtschaftliche Nutzung das erforderliche Geld einbringt. Somit blieb als Lösung nur eine öffentliche Nutzung. Unabhängig von dieser Entscheidung wird der Ackerbaubetrieb mit Kartoffeln, Zuckerrüben Getreide und Gemüse von dem Sohn Paul von Boeselager vom Gut Vershoven aus bewirtschaftet.

Ab 1998 bis Mai 2021 entstand in Nachbarschaft zum großen Saal im Ostflügel im Hotel im Westflügel mit 21 Zimmern.

Im Rahmen der Wasserschäden 2021 mit über 2,30 m Pegelstand im Burgvorhof und 40 cm im Erdgeschoss der Hauptburg mussten erhebliche Renovierungs- und Wiederaufbauarbeiten vorgenommen werden.

Die im Erdgeschoss der Hauptburg vorhandenen festlichen Räume – u.a. ein Standesamtszimmer – wurden ebenfalls für Events mit dazugehörigen Serviceräumen hergerichtet. Die dort vorhandenen Bilder geben geschichtliche und eigentumsrechtliche Darstellungen seit Entstehung der Burg wieder.

Nach dieser sehr umfangreichen Führung im Burgvorhof und in der Hauptburg mit den ausführlichen Beschreibungen der Ausstattungen verabschiedete sich die Gruppe der Senioren-Union Swisttal mit großem Beifall von Ilka und Antonius von Boeselager und der Überreichung eines Geschenks.

Wilfried Mühlhausen
(Vors. Senioren-Union Swisttal)