SENIOREN-UNION SWISTTAL UNTERWEGS

15.02.2020

Besichtigung der Orgelmanufaktur Klais Bonn

Die Orgelbauwerkstatt Klais, gegründet 1882 in Bonn, hat längst Weltruf. In fast jedem Erdteil erklingen eine oder mehrere Orgeln, die in den Bonner Werkstätten von Klais gebaut und eingestimmt worden sind. Derzeit fertigt Klais für den Export drei große Orgeln. Auch für den heimischen Markt wird derzeit eine mittlere Orgel, die immerhin die Höhe eines Einfamilienhauses erreicht, vorgefertigt.

Die Senioren Union Swisttal mit ihrem Vorsitzenden Wilfried Mühlhausen besuchte die Werkstatt in Bonns Nordstadt. Sie wurden sachkundig von Herrn Habbig durch die einelnen Werk- und Bauschritte  - Holzlager, Zuschnitt mit Restaurierungshalle,  Pfeifenwerkstatt,  Stimmung der einzelnen Flöten bis hin zur Zusammenbauhalle - geführt und über jeden Fertigungschritt ausführlich informiert.

Den Besuchern dämmerte allmählich, warum die Orgel die Königin der Instrumente genannt wird. Kein anderes Instrument ist so reich an Tönen und Klängen und klingt wie ein volles Orchester beim Tutti. Besonders spannend wurde es, als Herr Habbig erklärte, wie die Töne enstehen, wie der Wind die Stimmblätter zum Vibrieren bringt und in der Flöte eine Luftsäule zum Erklingen kommt. Die hellsilbrigen Flöten sind auch ein Gestaltungselement. Sie prägen das Bild der Kirchenorgeln.  Die Holzflöten, in denen die tiefen, samtenen Töne erzeugt werden, sind dem Beschauer einer Orgel meist verborgen, aber genauso unentbehrlich für den Gesamtklang einer Orgel.
Konzertorgeln werden ebenfalls bei Klais gefertigt. Sie benötigen einen zweiten Spieltisch und sind mit einer raffinierten Elektronik ausgerüstet, mit der man das musikalische Orgelwerk vorprogammieren kann. Aber die althergebrachte Mechanik  ist bei aller Modernisierung unerlässlich und bedarf höchster Präzision.

Klais beschäftigt rund 70 Mitarbeiter und bildet junge Orgelbauer aus, die auch aus aller Welt kommen und dann das Gelernte in die Welt tragen. Derzeit bietet Klais vier Lehrstellen pro Jahrgang und kann sich aus den vielen Bewerbern die geeignetesten auswählen. Denn, so Habbig,  abgesehen von den handwerklichen Fähigkeiten muss ein unbedingtes Wollen und die Liebe zum Beruf eines Orgelbauers hinzukommen.

Wilfried Mühlhausen: “Eine besondere Welt ist der Orgelbau und kompliziert. So wie die Politik, die allerdings in letzter Zeit zu oft schräge Töne produziert.”

Wolfgang Heller
(Pressesprecher der Senioren-Union Swisttal)