Neues aus der Zweckverbandsversammlung Wasserversorgungsverband Euskirchen Swisttal

13.09.2024

Verbandsversammlung stimmt dem Hochwasserschutzraum in der Steinbachtalsperre von 500.000 m3 zu. 

Mit dem jetzt erreichten Rahmenbedingungen zum Hochwasserschutz an der Steinbachtalsperre haben wir ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt, das den von uns definierten Zielen voll und ganz entspricht,“ so der Swistaler Verbandsvertreter im WES Hanns Christian Wagner.
Im Vorfeld der Verbandsversammlung hatten Vertreter des Erftverbandes bereits darauf hingewiesen, dass ein ausreichender Hochwasserschutz des Unterlaufs der Steinbachtalsperre bei einem Hochwasserschutzraum von 300.000 m3 für ein HQ100 Szenario, wie zunächst von den Euskirchener Verbandsvertretern gefordert, nicht gegeben sei. Damit folgte der für den Hochwasserschutz zuständige Verband, der bereits im April von den Swisttaler Verbandsvertretern erhobenen Forderung, den Hochwasserschutzraum auf 500.000m3 zu erhöhen. Damit würde das Stauziel auf einer Höhe von 275,00 m üNN liegen.
Die Euskirchener Verbandsvertreterin Sandra Eisermann warb dafür, hörere Einstaumengen analog der Fortentwicklung der Leistungsfähigkeit der Durchlaufmengen der im Unterlauf befindlichen Anlieger zu ermöglichen. Dazu sei der Sachstand der Hochwasserschutzmaßnahmen durch die Verbandskommunen und durch den Erftverband regelmäßig zu melden, um eine mögliche Anpassung der Einstaumengen im Betriebsplan zu ermöglichen.
Dem setzten die Swisttaler Verbandsvertreter entgegen, dass auch eine Erhöhung des freibleibenden Hochwasserschutzraumes möglich sein müsse und diese Option bereits bei der Konstruktion des Drosselbauwerks zu berücksichtigen sei. Danach sei das Drosselbauwerk auf 275,00 m üNN +/- 1,5 m auszulegen, womit auch ein Einstauvolumen von 400.000 m3 bei Bedarf technisch möglich wäre. Hanns Christian Wagner begründete die Forderung damit, dass sich in Zukunft die Rahmenbedingungen des Hochwasserschutzes im Unterlauf verändern könnten, sowohl durch verschärfte HQ 100-Werte durch weitere Hochwässer oder aber auch durch verbesserte Vorhersage- und Steuerungsvoraussetzungen. Mit der baulichen Ertüchtigung des Drosselbauwerks sei eine höhere Flexibilität gegeben.
Nach ausführlicher Diskussion konnten auch die Euskirchener Verbandsvertreter dem Swisttaler Vorschlag folgen. Die Verbandsversammlung stimmte im Ergebnis dem folgenden Beschlussvorschlag zu:
1. In Ergänzung des Beschlusses vom 17.04.2024 legt die Verbandsversammlung für den Betriebsplan und das weitere Genehmigungsverfahren bei der Bezirksregierung fest, dass das Stauziel auf 559.665 Kubikmeter (275,00 m üNN) gesetzt und der Drosselabfluss auf 10 Kubikmeter/Sekunde begrenzt wird. Das zu planende Drosselbauwerk ist baulich so zu konstruieren, dass spätere Anpassungen des Stauziels auf bis zu 751.689 Kubikmeter (276,50 m üNN) und damit ein höherer Drosselabfluss möglich sind.
2. Das zu planende Drosselbauwerk ist baulich außerdem so zu konstruieren, dass eine möglichst eine große Flexibilität (Wasserstand und Drossel) nach oben und nach unten möglich ist.
3. Der Beschluss vom 17.04.2024 wird insoweit geändert, dass die Festlegung des dort als „konkrete Stauhöhe“ bezeichneten Wertes nicht erst nach einer Genehmigung festgelegt wird.
4. Die Betriebsführung fragt jährlich zur Herbstsitzung des Verbandes bei den Verbandskommunen und dem Erftverband den Sachstand der geplanten und der umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen im Unterlauf der Steinbachtalsperre ab. Anschließend prüft die Verbandsversammlung, ob eine Anpassung des Betriebsplanes erforderlich ist.
"Wir können mit dem jetzt erreichten Beschluss der Verbandsversammlung in höchstem Maße zufrieden sein," so der Swisttaler Verbandsvertreter Hanns Christian Wagner. "Aber auch in Swisttal werden wir in den Folgejahren weitere Projekte zum Hochwasserschutz verfolgen müssen. In der Kombination der jetzt geplanten und beschlossenen Maßnahmen wird Swisttal aber einen ganz erheblich höheren Schutz vor zukünftigen Hochwasserereignissen haben als bisher. Darüber sind wir sehr glücklich,“ so Wagner abschließend.
Bernd Großmann-Lemaire
(Sprecher CDU-Fraktion Swisttal)