Ergänzende Ausführungen zur Berichterstattung

16.09.2024
Die Berichterstattung des GA zur letzten WES Verbandsversammlung „Steinbachtalsperre wird vorerst nur zur Hälfte gefüllt“ ist missverständlich

Die Steinbachtalsperre kann 1.050.000 m3 Wasser fassen. In der Aprilsitzung der WES Verbandsversammlung hatten die Euskirchener Mitglieder des Gremiums ein Einstauvolumen von 750.000 m3 gefordert. Danach wären 300.000 m3 zur Kompensation zukünftiger Starkregenereignisse verblieben. Dieses Volumen war nach Auffassung der Swisttaler Verbandsvertreter zu gering, um in den Swisttaler Orten den Hochwasserschutz sicherzustellen. Dabei beriefen sich die Swisttaler Vertreter auf ein Gutachten des Erftverbandes, nach dem es eines Volumens von 500.000 m3 bedarf, um den Hochwasserschutz für die Orte im Unterlauf zu gewährleisten. Dieser für Swisttal sichere Weg, wurde noch in der Aprilsitzung von der Mehrheit der Euskirchener Verbandsvertreter abgelehnt. Dort blieb man bei der Forderung, die Steinbachtalsperre mit 750.000 m3 zu befüllen.
In der jüngst erfolgten Verbandsversammlung stimmten nun auch die Euskirchener Vertreter dem aus Swisttaler Sicht notwendigen Retentionsvolumen von 500.000 m3 zu. Insofern besteht für Swisttal nach technischer und baulicher Umsetzung der jetzigen Festlegung, ein aus heutiger Sicht sicherer Rahmen bei der Kompensation von Hochwasserereignissen. Das ist das Kernelement des aktuellen Beschlusses und zugleich eine maßgebliche Abweichung von der Sitzung vom April d.J.
Die Euskirchener Forderung, die Leistungsfähigkeit der unterhalb der Steinbachtalsperre befindlichen Anlieger mit Blick auf das Durchlaufvolumen periodisch zu überprüfen und ggf. das Einstauvolumen anzupassen, wenn es der dortige Hochwasserschutz zulässt, ist nachvollziehbar und aus Swisttaler Sicht unproblematisch. Insofern konnte in der Verbandsversammlung zu dieser Frage ein Konsens erzielt werden. Gleiches gilt aber auch für den Fall, dass sich Rahmenbedingungen in Richtung eines höheren Schutzbedarfes aus welchen Gründen auch immer verändern. Dann wird auch ein höheres Schutzvolumen von bis zu 650.000 m3 technisch möglich sein.
„Im Ergebnis bleibt insofern eine Perspektive zum Einstau von 750.000 m3, wie von den Euskirchenern Vertretern im April gefordert, bestehen. Sie darf aber nur analog des Ausbaus der Leistungsfähigkeit der Unterlieger umgesetzt werden. Der Kompromiss besteht insofern aus Sicht der Swisttaler aus einem hohen Maß an Sicherheit und aus Sicht der Euskirchener Vertreter in der Verbandsversammlung aus der Perspektive, zu einem in der Zukunft liegenden Zeitpunkt das gewünschte Einstauziel erreichen zu können. Der jetzt gefundene Kompromiss ist insofern ein gefahrloser Weg, der in der Abwägung allen Beteiligten in bester Weise gerecht wird,“ so der CDU Gemeindeverbandsvorsitzende Bernd Großmann-Lemaire.
Bernd Großmann-Lemaire
(Vorsitzender CDU Gemeindeverband Swisttal)